Geschrieben von: Manfred Gerkensmeyer
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Wer kann Beteiligungskapital erhalten?

Wer kann Beteiligungskapital erhalten?

Wer kann Beteiligungskapital erhalten?

Gerade bei jungen oder wachsenden Unternehmen stellt das Eigenkapital oft den entscheidenden Engpassfaktor dar, wenn es darum geht, neue Geschäftsfelder zu erschließen und Chancen zu nutzen. Ohne ausreichende Eigenkapitalbasis werden die Kreditbeschaffung und die Finanzierung von Investitionen schwierig. Vielfach ist Beteiligungskapital von außen nötig. Mehr Informationen zu den Möglichkeiten der Beteiligungsfinanzierung und wer sie nutzen kann, gibt es hier.

Wer sein Unternehmen ausbauen und neue Märkte erobern will, braucht dafür Kapital. Insbesondere bei jungen Unternehmen, die noch nicht entsprechende Rücklagen bilden konnten, ist das häufig ein Problem. Wenn die Kapitalbasis aufgestockt werden soll, geht das meist nur über Beteiligungskapital von außen. Dafür gibt es eine Reihe an Möglichkeiten. Welche Lösungen für welche Unternehmen zur Verfügung stehen, erfahren Sie hier.

Beteiligungsfinanzierungen sind typischerweise Beteiligungen auf Zeit. Kapitalgeber stellen Unternehmen für einen begrenzten Zeitraum Kapital zur Verfügung, um sich später wieder zurückzuziehen. Bei der gewerblichen Beteiligungsfinanzierung stehen vor allem Renditeinteressen im Vordergrund. Mit der Beteiligung profitiert der Kapitalgeber an den Gewinnen des Unternehmens und am Veräußerungserlös. Bei Beteiligungs-Förderprogrammen dominiert dagegen eher der Fördergedanke. Die Bedingungen sind daher oft günstiger. Typische Beteiligungsform ist die stille Beteiligung, es gibt aber auch andere Möglichkeiten, zum Beispiel Nachrangdarlehen oder Genussrechtskapital.

Gewerbliche Beteiligungsgesellschaften und Venture Capital

Gewerbliches Beteiligungskapital wird über Kapitalbeteiligungsgesellschaften zur Verfügung gestellt. Sie sind häufig - aber nicht ausschließlich - mit Banken oder Industrieunternehmen verbunden. Viele dieser Beteiligungsgesellschaften fokussieren sich auf Unternehmen, die schon länger am Markt bestehen. Typische Beteiligungen erfolgen hier ab einer Größenordnung von 250.000 Euro. Zielgruppe sind vor allem schon etablierte, größere Mittelständler. Daneben gibt es einige spezialisierte Beteiligungsgesellschaften, die sich im Bereich der Wagnisfinanzierung engagieren. Diese Venture-Capital-Gesellschaften stellen vor allem jungen technologieorientierten Unternehmen Beteiligungskapital bereits in einer sehr frühen Unternehmensphase zur Verfügung. Diese Early- und Seed-Stage-Finanzierung ist besonders riskant und daher auch mit hohen Renditeerwartungen verbunden.

Mittelständische Beteiligungsgesellschaften

In jedem Bundesland existieren als Selbsthilfeeinrichtungen der Wirtschaft sogenannte mittelständische Beteiligungsgesellschaften. Sie werden von Kammern, Verbänden, Förderinstituten und Banken getragen und öffentlich gefördert. Die mittelständischen Beteiligungsgesellschaften engagieren sich auch mit kleineren Beteiligungen an Unternehmen. Es können daher hier auch Mittelständler an Beteiligungskapital gelangen, die nicht die Größenvoraussetzungen für eine gewerbliche Beteiligungsfinanzierung erfüllen. Wagnisfinanzierung betreiben mittelständische Beteiligungsgesellschaften dagegen nicht.

Fördermittel zur Beteiligungsfinanzierung

Auf Bundesebene existieren mehrere Förderprogramme und Initiativen, die Fördermittel als Beteiligungskapital zur Verfügung stellen. Maßgebend als Förderinstitut ist die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Über die KfW werden der ERP-Startfonds, das ERP-Innovationsprogramm und das ERP-Beteiligungsprogramm sowie das Programm Beteiligungskapital für Innovation, Wachstum und Nachfolge durchgeführt. Alle diese Fördermittel sind auf kleine und mittlere Unternehmen ausgerichtet. Der ERP-Startfonds stellt Beteiligungskapital als typische Wagnisfinanzierung zur Verfügung. Das ERP-Innovationsprogramm richtet sich an innovative Mittelständler und vergibt Nachrangdarlehen. Das ERP-Beteiligungsprogramm refinanziert Beteiligungsgesellschaften, wirkt also eher mittelbar. Und aus dem Programm Beteiligungskapital für Innovation, Wachstum und Nachfolge können kleine und mittlere Unternehmen Fördermittel als Beteiligungskapital für unterschiedliche Anlässe in Anspruch nehmen.

High-Tech-Gründerfonds

Ganz auf Hochtechnologieunternehmen ausgerichtet ist der High-Tech-Gründerfonds - eine Gemeinschaftsinitiative von Bundeswirtschaftsministerium, KfW und namhaften Unternehmen der deutschen Wirtschaft. Der High-Tech-Gründerfonds unterstützt technologieorientierte Existenzgründungen mit Beteiligungskapital zu günstigen Konditionen. Er verbindet den Fördermittel-Gedanken mit privatwirtschaftlichen Überlegungen.

Business Angels

Eine weitere Initiative stellt das Business Angels Network Deutschland (BAND) dar. Hier haben sich Privatpersonen zusammengeschlossen, die jungen Unternehmen nicht nur Beteiligungskapital zur Verfügung stellen, sondern auch mit Rat und Tat zur Seite stehen. Bei den Netzwerk-Mitgliedern handelt es sich in der Regel um Menschen, die selbst auf eine langjährige Erfahrung als selbständige Unternehmer oder Berater zurückblicken können. Die Kombination aus Finanzierung und Know How ist für viele Gründer besonders interessant.

Kein Beteiligungskapital ohne schlüssiges Konzept

Entscheidende Voraussetzung, um an Beteiligungskapital zu gelangen, ist immer ein schlüssiges Unternehmenskonzept. Darin sollte das geplante Vorhaben fundiert und detailliert beschrieben werden. Auch auf die vorhandenen Qualifikationen, Kompetenzen, Chancen und Risiken ist einzugehen. Zum 'Business-Plan' gehört eine aussagefähige Planungsrechnung zur Investitions-, Finanz-, Umsatz- und Ertragsplanung ebenfalls zwingend. Ohne eine nachvollziehbare Strategie und möglichst lückenlose Datenbasis sind Beteiligungsanfragen zum Scheitern verurteilt. Das gilt unabhängig davon, ob Fördermittel in Anspruch genommen werden sollen oder eine gewerbliche Beteiligungsfinanzierung ansteht.

Kompetente Unterstützung

Die Experten von Fördermittel Plus kennen sich bei den Antragswegen und den einzureichenden Unterlagen für die Fördermittel-Gewährung aus. Das gilt auch für die verschiedenen Möglichkeiten der geförderten Beteiligungsfinanzierung. Sie wissen, welche Programme für welche Unternehmen und Anlässe in Frage kommen, welche Bedingungen zu erfüllen sind und wer bei einer Beantragung konkret anzusprechen ist. Sie helfen bei der Vorbereitung der notwendigen Unterlagen und begleiten Klienten auch bei den anstehenden Gesprächen und Präsentationen. Damit wird der Zugang zu Beteiligungskapital wesentlich erleichtert.