Geschrieben von: Manfred Gerkensmeyer
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Worin liegen die Vorteile von Fördermittel-Darlehen?

Worin liegen die Vorteile von Fördermittel-Darlehen?

Worin liegen die Vorteile von Fördermittel-Darlehen?
Förderkredite sind ein wichtiges Instrument zur Unternehmensfinanzierung. Es gibt in Deutschland mehrere Tausend Programme, aus denen entsprechende Darlehen vor allem an kleine und mittlere Unternehmen vergeben werden. Ohne Fördermittel-Darlehen würden viele Vorhaben, Gründungen und Investitionen nicht umgesetzt werden. Hier erhalten Sie einen Überblick, welche Vorteile Fördermittel-Darlehen bieten.

Junge Unternehmen, die sich erst noch am Markt etablieren müssen, haben oft großen Finanzierungsbedarf. Förderprogramme unterstützen sie dabei. Fördermittel-Darlehen dienen zur Finanzierung der Markterschließung, von Wachstum und Forschung und Entwicklung. Erfahren Sie mehr über die vielfältigen Vorteile von Fördermittel-Darlehen.

Kostenvorteile durch niedrige Zinsen

Ein wichtiges Argument für Förderkredite sind die günstigen Konditionen. Die Zinsen liegen nämlich in der Regel deutlich niedriger als bei normalen Bankdarlehen. Dies ist möglich, weil sich die Förderinstitute unmittelbar am Kapitalmarkt refinanzieren können. Die hier üblichen niedrigeren Zinsen können dann über die Kreditkonditionen weitergegeben werden. Dies erfolgt nicht direkt, sondern über die Zwischenschaltung der jeweiligen Hausbank: Die Förderkredit-Zinsen orientieren sich an den Kapitalmarktzinsen zuzüglich einer Marge, die die Hausbank als Ausgleich für ihre Tätigkeit bei der Kreditvergabe erhält.

Stabilitätssicherung: lange Laufzeiten und Zinsbindungen

Fördermittel-Darlehen dienen in den meisten Fällen der Finanzierung von Sach-Investitionen. Da die Anschaffung von Maschinen, Gebäuden oder technischen Anlagen in der Regel Kapital über längere Zeiträume bindet, ist es wichtig, dass die Finanzierung ebenfalls langfristig erfolgt. Förderkredite tragen diesem Bedarf durch entsprechend lange Laufzeiten bzw. Zinsbindungszeiträume Rechnung. Kreditlaufzeiten, die sich an den Kapitalbindungen orientieren, dienen der finanziellen Stabilität. Denn sie bieten dem Unternehmen die Sicherheit, sich nicht um eine unter Umständen teurere Ersatzfinanzierung kümmern zu müssen. Sicherheitsorientiert sind auch Zinsbindungen. Während des Zinsbindungszeitraums ist der Zinssatz festgelegt und kann nicht verändert werden. Dies ermöglicht Kalkulationssicherheit.

Liquiditätsentlastung: tilgungsfreie Anfangsjahre

Bei vielen Förderprogrammen sind in den ersten Jahren der Kreditlaufzeit tilgungsfreie Zeiträume vorgesehen. In den Anfangsjahren des Kredites fallen daher nur Zinszahlungen und keine Tilgungen an. Diese Regelung schont die Liquidität und ist auf die typische Zahlungsstromstruktur von Investitionsvorhaben ausgelegt. Darauf nimmt das Fördermittel-Darlehen Rücksicht. In der ausgabenintensiven Investitionsphase sind nur Zinsen zu zahlen, die Tilgung beginnt erst, wenn sich die Investition auszuzahlen beginnt.

Entlastung bei Sicherheiten: Haftungsfreistellung

Ein wesentliches Problem vieler junger Unternehmen sind die fehlenden Sicherheiten. Dieser Umstand kann die Kreditaufnahme nachhaltig erschweren. Um hier eine Erleichterung zu schaffen, gibt es bei etlichen Fördermittel-Darlehen das Instrument der Haftungsfreistellung. Sie betrifft das geförderte Unternehmen zwar nur mittelbar, wirkt sich aber auf die Kreditspielräume aus. Die Haftungsfreistellung betrifft das Verhältnis von Hausbank und Förderinstitut. Das Förderinstitut stellt der Bank aus dem jeweiligen Förderprogramm Mittel zur Kreditvergabe an geförderte Unternehmen zur Verfügung. Wird das Unternehmen zahlungsunfähig und kann seinen Kredit nicht mehr bedienen, muss die Hausbank eigentlich die genutzten Fördermittel trotzdem an das Förderinstitut zurückzahlen. Bei der Haftungsfreistellung wird sie zu einem bestimmten prozentualen Anteil davon entlastet. Das Förderinstitut übernimmt hier selbst das Ausfallrisiko. Mit der Haftungsfreistellung wird das Kreditrisiko der Hausbank deutlich reduziert, das erhöht grundsätzlich die Bereitschaft der Bank, Kredite auch an Unternehmen zu vergeben, wenn sonst keine ausreichenden Sicherheiten vorhanden sind.

Eigenkapitalersatz: nachrangige Fördermittel-Darlehen

Eigenkapital stellt den wohl wichtigsten Engpassfaktor im Zusammenhang mit Unternehmensgründungen dar. Viele Gründer können aus eigenen Mitteln nicht ausreichend Kapital aufbringen, um eine Existenzgründung zu verwirklichen. Ausreichendes Eigenkapital ist aber eine ganz entscheidende Voraussetzung für jede Unternehmenstätigkeit. Es bildet einen Risikopuffer für schlechte Zeiten und dient Kreditgebern als Nachweis der finanziellen Stabilität des Unternehmens. Unternehmen, die nicht genug Eigenkapital haben, werden auch bei der Kreditaufnahme Probleme bekommen. Um hier zu helfen, gibt es Förderprogramme, die Unternehmen Darlehen mit Eigenkapitalcharakter zur Verfügung stellen. Rechtlich handelt es sich dabei um sogenannte nachrangige Darlehen. Bei Nachrangdarlehen wird der Gläubiger im Insolvenzfall zwar vor den Eigentümern, aber nach den Ansprüchen aller anderen Gläubiger befriedigt - daher die Bezeichnung 'nachrangig'. Sie erhöhen damit die Haftungsbasis der normalen Kreditgeber und nehmen betriebswirtschaftlich eine Zwischenstellung zwischen Eigen- und Fremdkapital ein. Ein typisches Beispiel für ein Förderprogramm mit nachrangigen Darlehen ist das über die KfW angebotene Programm ERP-Kapital für Gründung. Es gibt aber auch auf Länderebene Programme, die nachrangige Darlehen bieten. Nachrangige Fördermittel-Darlehen erweitern die Finanzierungsspielräume auch über den eigentlichen Kreditbetrag hinaus.

Die richtigen Fördermittel-Darlehen finden

Diese kurze Übersicht zeigt: Fördermittel-Darlehen bieten den geförderten Unternehmen eine Vielzahl an Vorteilen. Dabei kommt es immer auf das jeweilige Programm und den jeweiligen Finanzierungsanlass an, wie die Ausgestaltung im Einzelfall aussieht. Angesichts der schier unüberschaubaren Vielfalt ist es dabei gar nicht so einfach, das passende Programm zu finden. Expertenrat ist gefragt. Die Experten der Fördermittel Plus GmbH kennen sich aus. Sie können Ihnen aus langjähriger Erfahrung sagen, welche Förderprogramme für Ihr Vorhaben passen und welche Vorteile Sie Ihnen konkret bieten. Sie unterstützen Sie auch umfassend bei der Beantragung.