Geschrieben von: Manfred Gerkensmeyer
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Was ist ein risikogerechtes Zinssystem?

Was ist ein risikogerechtes Zinssystem?

Wer als Gründer oder als bestehendes Unternehmen Fördermittel beziehen wird, der wird schnell auf das risikogerechte Zinssystem stoßen. Was genau unterscheidet diesen Zins von den normalen Zinsen und wieso gibt es ihn fast ausschließlich bei Entwicklungs- und Förderbanken? Um diese Fragen beantworten zu können und zu ergründen, was der risikogerechte Zins an sich ist, muss man ein wenig auf die Hintergründe schauen.

Die Politik zur Vergabe der Fördermittel zielt darauf ab Existenzgründern und Unternehmen die Teilhabe am Wirtschaftssystem der BRD zu erleichtern, bzw. überhaupt erst zu ermöglichen. Fördermittel werden häufig als "rückzahlbare Subventionen" bezeichnet, was in Gänze auch gar nicht so falsch ist. Gegenüber Unternehmen vergibt der Staat die Fördermittel meist in Form von Krediten, welche besonderen Bedingungen unterliegen. Dazu gehören eine eindeutige Zweckbindung in der Verwendung der finanziellen Mittel genauso wie günstige Zinsen und besondere Konditionen, die private Kreditinstitute nicht so leicht anbieten können. Dabei müssen staatliche Förderbanken besondere Regelungen beachten, denn ihre Angebote müssen für den Kunden so gestaltet sein, dass einerseits eine gewisse soziale Gerechtigkeit gewahrt wird, andererseits die Rückzahlung auf keinen Fall gefährdet ist. Die ideale Lösung hierfür bietet der risikogerechte Zins, der variabel an die jeweilige Situation des Schuldners angepasst wird.

Ein weiterer Grund ist in der Form der Kreditvergabe zu suchen. Fördermittel werden grundsätzlich nicht durch staatliche Banken, sondern durch die Hausbanken verwaltet. Diese sind lediglich der Vermittler, haften aber für einen Ausfall der Kreditsumme. Die Bereitschaft Fördermittel an Unternehmen weiterzuleiten ist dementsprechend gering, da hier für die private Hausbank ein relativ großes Risiko besteht. Der risikogerechte Zins soll hier ein Anreiz sein, denn er wird in großen Teilen von den vermittelnden Hausbanken einbehalten. Ziel ist es, das Risiko gerecht zu verteilen und die Fördermittel dennoch gemäß den gesetzlichen Vorgaben und nicht nach privatwirtschaftlichen Prämissen verteilen zu können.

Der risikogerechte Zins auf Fördermittel orientiert sich an der jeweiligen finanziellen Situation des Unternehmens/des Existenzgründers. Im Gegensatz zu einem privatwirtschaftlichen Kredit wird der risikogerechte Zins dabei nur in seltenen Fällen die 8%-Zins Hürde erreichen und ist in verschiedene Kategorien gestaffelt. Die Kategorie mit der größten Sicherheit und Bonität zahlt den niedrigsten Zinssatz, während die Kategorie mit den schlechtesten Wertungen konsequenterweise einen hohen Zins zurückzahlen muss. Den Vorgang zur Ermittlung der jeweiligen Kategorie nennt man die Ermittlung der "Preisklasse". Diese ist teilweise sogar gesetzlich geregelt, der Kreditnehmer kann sich hier also auf gesetzliche Regelungen berufen. Dennoch haben die Hausbanken und Sparkassen hier einen, wenn auch eingeschränkten, Ermessensspielraum. Wenn Sie sich also für Fördermittel interessieren, dann sollten sie zunächst mit einem unabhängigen Berater der Fördermittel Plus GmbH sprechen. So können Sie sicher sein, eine optimale Lösung für Ihr Unternehmen zu finden.